„Unklare Rauchentwicklung im Kindergarten Wurz, alle Kinder in Sicherheit“, so lautete der Notruf. Die Alarmierung erreichte um 14:02 die Feuerwehr Wurz. Bei einer großen Schauübung zeigten die Feuerwehren der Gemeinde und nachbarorte mit dem Roten Kreuz ihr können. Bürgermeister sehr zufrieden mit dem gesehenen.
Auf Grund einer Begehung des Jugendamtes wurde eine Räumungsübung im Kindergarten St. Matthäus Wurz angeregt. Nach mehrwöchiger Planung nun also der Übungstermin. Bei einem Treffen mit den Eltern der Kinder stellte Kommandant Thomas Mathes seine Planungen vor. Angenommen werden soll eine unklare Rauchentwicklung aus einem der Gruppenräume. Um Kinder und Personal nicht zu gefährden sollten gewisse maßnahmen ergriffen werden. Das wurde im Vorfeld mit den Kindern und dem Personal besprochen. Um die Kinder und das Personal nicht noch mehr zu erschrecken entschied man sich auf sogenannten Übungsrauch und Personenrettung zu verzichten. Auch soll zur Allarmierung keine Sirene ertönen da sich diese in unmittelbarer nähe des Kindergartens auf dem Dach des Gemeindehauses befindet.
Treffpunkt Sammelstelle
Kinder ins freie bringen, Notruf absetzen, Fenster bzw. Türen schließen. „Für Löschversuche habt Ihr erst Zeit wenn alle Kinder in Sicherheit sind“, so der Kommandant. Das jedoch nur wenn sich niemand dadurch in Gefahr begibt. Der Überdachte Sandkasten im Garten gilt daher als Sammelplatz wo sich alle treffen und auch warten bis weitere Hilfe eintrifft. Am Sammelplatz ist es für Rettungsdienst und Feuerwehr ein leichteres sich einen Überblich zu verschaffen. Sind noch Personen im Gebäude gilt es die Menschenrettung verstärkt in Angriff zu nehmen. Der Übungs- Schadensfall wurde an einen Samstagnachmittag verlegt damit auch alle Eltern mit zuschauen konnten was passiert, wenn was passiert. Nach dem einfinden im Kindergarten durften die Kinder Basteln, spielen und sogar einige Bewegungsspiele im Stuhlkreis wurden durchgeführt. Und dann plötzlich hieß es, Gefahr im Verzug alle raus! Erzieherin Alexandra Hansbauer machte sich schnell an die Arbeit. Ihre Mitarbeiterinnen Christine Pöllath, Marion Grünes und Christine Sparrer galt die Ansage, bringt die Kinder raus zum Sammelplatz, ich setze den Notruf ab.
Kommandant moderiert
Kommandant Mathes verfolgte im Quirligen Treiben das geschehen im Kindergarten Flur. Ich will doch sehen ob Ihr das erlernte wissen auch durchsetzt wenn der Schadensfall eintrifft. Mathes verfolgte Alexandra auf schritt und tritt. Er horchte zu als die Erzieherin den Notruf absetzte. 112, was ist denn schon dabei, lernen auch die Kids bei den Brandschutzerziehungsmaßnahme. Hierbei ergänzen sich Feuerwehr und Kindergarten perfekt. Super gemacht, alle Punkte einer guten Alarmierung eingehalten. Wer ruft an, Wo ist der Schaden, Was ist passiert, Sind noch Personen in Gefahr und das wichtigste „W“, Warten falls der Disponent am anderen Ende der Leitung noch eine Frage hätte. „Das lief reibungslos“, meinte Mathes der mittels Funk Mikrofon das ganze moderierte. Lautsprecher übertrugen das alles ins freie wo sich in der Zwischenzeit die Eltern und Verwandte wie auch Interessierte im Spielgarten aufhielten. Schnell waren alle Kinder mit Personal aus dem Gebäude geeilt. Vom Notruf bis eintreffen der ersten Feuerwehr am Schadensort dürfen laut Gesetz nicht mehr als 10 Minuten vergehen. Bereits nach kurzer Zeit traf das Rote Kreuz als Rettungsdienst ein. Von den Helfern vor Ort Windischeschenbach unter der Leitung von Sanitäter Rick Meixner. Deren Aufgabe betreuen und helfen wenn nötig.
Wichtige Geräte
Nach wenigen Minuten kam als erstes die Feuerwehr aus dem Nachbar Gebäude. Einsatzleiter der FF Wurz, Gruppenführer Andreas Franz verschaffte sich einen raschen Überblick und erkundigte sich bei Hansbauer ob noch Personen im Gebäude wären. Dies war nicht der fall, machte er sich an die Arbeit um den Einsatz ablaufen zu lassen. Wasserentnahme aus Oberflurydrant, Verteiler zum Gartenzaun, Angriffstrupp mit Atemschutz zum Innenangriff vor! Vier Atemschutzgeräteträger rüsteten sich aus und nahmen das erste Rohr zur Brandbekämpfung vor. Um die Löschwasserversorgung und genügend Personal vor Ort zu haben wurden weitere Feuerwehren mit alarmiert. Weitere Atemschutztrupps sowie den zweiten Löschangriff übernahm die Feuerwehr Lanz unter Führung Kommandant Gerd Kraus. Damit den Lanzern das nötige Löschwasser nicht ausgeht wurde deren Tank im Fahrzeug durch die herbeigeeilten Kameraden aus Ilsenbach mit Wasser aus versorgt. Gruppenführer Stefan Gassner entschied sich für einen in der nähe liegenden Hydranten. Wasserschläuche wurden verlegt die Einsatzstelle mittels Verkehrswarneinrichtungen abgesichert. Um auf eventuelle Glutnester oder andere Wärmequellen wie Vermisste Personen aufmerksam zu werden brachte die auch zum Einsatz gerufene Feuerwehr Windischeschenbach Ihre Wärmebildkamera mit. „Dieses wichtige Gerät ist bei jedem Brandeinsatz mit in der Alarmierung vorgesehen und kommt entweder aus der Kreisstadt Neustadt oder eben aus Windischeschenbach zu euch“, wusste Kommandant Andre Stessmann.
Wasser aus luftiger Höhe
Während der Innenangriff lief rückte die Feuerwehr Neuhaus an um von der anderen Seite des Gebäudes einen Löschangriff zu starten. Unter der Leitung des Kommandaten Andreas Bogner entschied man sich mit der Einsatzleitung die angeforderte Drehleiter aus Neustadt mit Wasser zu versorgen. Um den Wassertank (1200 Liter Wasser) nicht leer werden zu lassen füllte sich der Tank des Löschfahrzeug auch über das örtliche Hydranten Netz. Beim Eintreffen der Drehleiter aus Neustadt entschied sich Einsatzleiter Franz diese Gerät auf den Vorplatz des Feuerwehrgerätehauses zu platzieren um alle Bereiche des Gebäudekomplexes schnellstmöglich zu erreichen. Truppführer Andreas Neuzil hatte in kurzer Zeit Wasser auf dem Wenderohr welches am Korb der Drehleiter befestigt ist. Noch während der Innenangriff lief und mittels der Wärmebildkamera im Gebäude Hitzenester gesucht wurden kam schon das kühle nass von oben. Erst wird der Innenangriff durchgeführt um sinnloses Wasserverbrauchen einzudämmen, teilte Mathes mit. Nach bereits 15 Minuten kam die Information, Feuer aus.
Nacharbeit auch wichtig
Meist nach einem Brandeinsatz werden ganze Gebäude vom Stromnetz getrennt. Um aber auch noch wichtige Geräte wie z.b. einen Wassersauger benutzen zu können werden transportable Stromerzeuger verwendet. Kommandant Thomas Kellner, Feuerwehr Püchersreuth, zeigte die beiden Geräte zur Nacharbeit auf. Diese Geräte können separat vom Einsatzablauf als sogenannte Gerätealarmierung zusätzlich zum Einsatzort beordert werden. Bürgermeister Lorenz Enslein zeigte sich beeindruckt vom Übungsablauf. Er verwies auf die sehr gute Wasserversorgung und dadurch auch auf den ausreichenden Brandschutz welche durch die Gemeinde sicherzustellen sei. „Bei größerer Schadenslage würden sowieso eine Schlauchleitung zum 550 mtr. entfernt gelegenen Löschteich verlegt werden müssen“, wusste Enslein, selbst noch voller Eifer mitten im Übungsgeschehen. Auch würde bei einem Echteinsatz der Energieversorger Eon, Wasserwart, Klärwärter, sowie die Führungskräfte des Landkreises mit alarmiert.
Ortskenntnis verbessern
In Kind gerechter erklärungsform zeigte Mathes als Moderator alles auf, was während eines Einsatzes so passiert. Kaum fragen blieben offen. Nach einer Halben Stunde war alles Vorbei. Die Übung ein Erfolg. Alles was wir an Erkenntnis gewinnen mussten haben wir nun beisammen. Solche Übungen sind auch für alle anderen Mitwirkenden wichtig. Ortskenntnis, Einsatztaktik und das zusammenwirken aller am Einsatzort soll somit auch aufgebaut werden. Eingesetzt waren HVO 3 Personen, FF Wurz 12, FF Lanz 6, FF Ilsenbach 6, FF Püchersreuth 3, FF Neuhaus 9, FF Neustadt 3 und FF Windischeschenbach 4. Bei einem Einsatz jedoch in einem Kindergarten, Schule oder Räumen mit Menschenansammlungen würde eine Alarmierung jedoch viel mehr an Mannschaft und Gerät hervorrufen.
Nach der Übung lud Kommandant Mathes alle Mitwirkenden und Zuschauer ins Feuerwehrhaus ein wo bei Verpflegung und Fahrzeugschau bei einer Fett -und Dosenexplusionsanlage noch einiges zum Thema Brandschutzaufkärung abgearbeiutet wurde. Weiterer Bericht hierzu folgt.